EINRICHTUNG
Haus "Oikia"
Unsere intensivpädagogisches Zuhause Oikia befindet sich in 68623 Lampertheim-Hofheim. Die Einrichtung verfügt über 8 stationäre Wohneinheiten für Kinder- und Jugendliche von 8 - 16 Jahren. Es sind zwei Doppelzimmer und vier Einzelzimmer vorhanden. Der Inhalt unseres Regelangebotes umfasst die intensive sozialpädagogische (Einzelfall-) Betreuung, die hauswirtschaftliche Unterstützung, eine niederschwellige Beschulung, Gruppenangebote und Freizeitgestaltungen.
Mit dem Erreichen des 16. Lebensjahres besteht die Möglichkeit – sofern vorher kein Übergang in eine Regelwohngruppe stattfinden konnte -, der Weiterbetreuung in einer unserer Partnereinrichtungen. In besonderen Fällen können wir auch Jugendliche über das 16. Lebensjahr hinaus aufnehmen und betreuen.
Die Kinder, die in unsere Einrichtung kommen, benötigen für den entwicklungssensiblen Lebensabschnitt der frühen Kindheit und Pubertät, die als besonders anfälligen Phasen emotionaler, moralischer und intellektueller Entwicklung angesehen werden, eine spezielle und intensive Begleitung. Sie sind in ihrer emotionalen Entwicklung nicht auf dem Stand Gleichaltriger und durch negative Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend sowie durch psychische Probleme entwicklungsverzögert. Sie sind psychisch auffällig oder erkrankt (häufig mit Psychiatrieerfahrung) und haben massive Entwicklungsstörungen.
Der größte Teil von ihnen leidet an den Folgen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung in Form von Entwicklungstraumata. Dies heißt, dass die Kinder und jungen Menschen möglicherweise über viele Jahre massive emotionale und körperliche Gewalt und Vernachlässigung erlebt haben und in der Folge unter Depressionen, Ängsten, psychosomatischen Störungen und Persönlichkeitserkrankungen sowie komplexen dissoziativen Störungen leiden. Sie stammen aus hoch-problematischen Familiensystemen, die geprägt sind durch Überforderung, Missverständnisse und Vereinsamung. Aufgrund dieser Probleme und Erfahrungen war ihre bisherige Entwicklung durch geringe Chancen auf eine angemessene Identitätsentwicklung geprägt.
Die Kinder, die in unserer Einrichtung aufgenommen werden, benötigen aktuell keine akute stationäre psychiatrische Versorgung, jedoch intensive Anbindung an eine Fachklinik und Hilfen bei der Alltagsstrukturierung und Bewältigung. Sie sind nicht in Regeleinrichtungen beschulbar und benötigen daher adäquate Beschulungsalternativen. Das Ausgleichen der vielfach vorhandenen massiven emotionalen Entwicklungsverzögerungen und das Finden der eigenen Identität gehen in vielen Fällen über das 16. Lebensjahr hinaus. Daher haben wir eine Partnereinrichtung, welche konzeptionell die gleichen Ansätze anbietet und ritualisierte Übergänge ermöglicht.